Matoraner

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Dieser Artikel wurde zum Lesenswerten Artikel Juni 2010 gekürt.

Generation 1

Die Großen Wesen haben die Matoraner zu mehr gemacht als nur Arbeitern – sie gaben ihren Schöpfungen Geist und Leidenschaft, wenngleich fehlgeleitete.
Makuta Antroz, Shadows in the Sky

Matoraner
Matoraner.jpg
Spezies
Welt:
Matoranisches Universum (früher); Spherus Magna
Siedlungen/Länder:
Metru Nui und andere Länder
Ausrüstung:
Kraftlose Kanohi
Status:
Aktiv

Die Matoraner (engl. Matoran) waren eine von den Großen Wesen geschaffene biomechanische Spezies und die wichtigste Rasse des Matoranischen Universums. Sie waren in mehrere Elementarstämme unterteilt.

Geschichte

Die Matoraner waren die erste Spezies des Matoranischen Universums, die von den Großen Wesen erschaffen wurde. Dabei basierten sie ihre Schöpfung auf den Agori-Dorfbewohnern ihrer Heimatwelt Spherus Magna, wo auch die Matoraner geschaffen wurden. Jedoch war der Große Geist Mata Nui zu jener Zeit noch nicht geschaffen worden und daher arbeiteten die Matoraner – so wie es später in ihren Legenden heißen würde – „in Finsternis“, doch in Wahrheit konstruierten sie unwissend Mata Nuis Körper, in dem sich ihr Universum befand.

Der erste Matoraner, den die Großen Wesen schufen, war der Av-Matoraner Takua und somit waren die Av-Matoraner der erste Matoraner-Stamm, der geschaffen wurde. Sie waren die Prototypen für die restlichen Matoraner-Arten. Im Gegensatz zu den anderen Arten hatten sie noch zwei Geschlechter, minimale Lichtkräfte und die Eigenschaft, je nach Bestimmung nach dem Tod zu einem Bohrok zu werden. Spätere Matoraner-Arten hatten keine direkten Elementarkräfte mehr, sondern besaßen nur Manifestationen ihres Elements, die sich in körperlichen Fähigkeiten oder charakterlichen Ausprägungen bemerkbar machten. Außerdem waren spätere Matoraner-Stämme entweder exklusiv männlich oder exklusiv weiblich, es konnten jedoch Außnahmen bestehen.[1]

Der Zweck der Matoraner war, das Matoranische Universum zu konstruieren und danach darin zu arbeiten, um Mata Nuis Lebensprozesse am Laufen zu halten. Die Matoraner erbauten Städte und Dörfer überall im Universum, zum Beispiel auf Artakha, die Stadt Metru Nui und Dörfer auf den beiden Kontinenten des Universums. Es gab sehr viele von Matoranern bewohnte Inseln, jedoch waren lange nicht alle Inseln matoranische Heimatländer, da es noch Dutzende anderer Spezies im Universum gab. Die Behausungen und Lebensweisen der Matoraner unterschieden sich je nach Heimatland, ebenso wie ihr Körperbau und die Färbungen einzelner Arten.

Die Metru-Nui-Matoraner genossen vor der Großen Katastrophe einen recht hohen Lebensstandard und verließen sich daher zu ihrem Schutz auf die Toa Mangai und die Vahki. Nach ihrer Umsiedelung auf die Insel Mata Nui mussten sie lernen, sich selbst 1000 Jahre lang gegen Rahi und andere Bedrohungen zu verteidigen, bevor die Toa Mata ankamen. Die Matoraner der Insel Voya Nui jedoch waren in jenen tausend Jahren nach der Katastrophe vollkommen auf sich gestellt und lebten in einem gefährlichen Land, daher waren sie viel kriegerischer veranlagt. Manche Matoraner teilten ihre Heimatländer mit anderen Spezies – so zum Beispiel die Nynrah-Geister und die Matoraner von Stelt.

Nachdem Teridax, der das Matoranische Universum übernommen hatte, starb, flohen alle überlebenden Matoraner nach Spherus Magna, wo sie zusammen mit den Glatorianern und den Agori eine neue Gesellschaft aufbauten.

Charakteristika

Physiologie

Geschwächte Matoraner von Mata Nui

Matoraner waren generell von recht kleiner Statur, verglichen mit den Toa und anderen Spezies ihres Universums. Doch trotz ihrer Benachteiligung durch ihren Körperbau waren sie nicht zu unterschätzen, da sie ihre physischen Defizite mit ihrem Verstand wettmachten. Ihre Art hatte aber auch schon Krieger wie Mazeka hervorgebracht, die es mit Wesen von Krekkas Spezies aufnehmen konnten. Matoraner waren darauf angewiesen, eine Kanohi zu tragen, die im Normalfall machtlos war, da Matoranern die mentale Disziplin zum Gebrauch einer Großen oder Edlen Maske fehlte. Verloren sie ihre Matoraner-Maske, wurden sie schwächer und fielen letzten Endes in ein Koma.

Der Größe und der Körperbau der Matoraner hingen von ihrem Heimatland ab und von dem, was sie in ihrem Leben durchgemacht hatten. Die Körper der Matoraner auf Mata Nui waren im Vergleich zu denen, die sie in Metru Nui gehabt hatten, erheblich geschrumpft, was auf ihre lange Zeit in den Stasiskugeln des Makuta Teridax zurückzuführen war. Die Turaga lehrten sie jedoch, wie sie sich selbst umbauen konnten, um wieder größer zu werden. Die Voya-Nui-Matoraner waren kleiner aufgrund der „Modifikationen“, die Karzahni gemacht hatte, aber die Mahri-Nui-Matoraner wiesen diese Deformationen nicht mehr auf, da das Gruben-Mutagen sie rückgängig gemacht hatte. Die Größe der Av-Matoraner variierte, da diejenigen, die lange den Energien von Karda Nui ausgesetzt gewesen waren, größer waren als der Rest.

Zweck und Gesellschaft

Umgebaute Matoraner von Mata Nui

Durch ihre Arbeit hielten die Matoraner den Großen Geist Mata Nui am Leben, da ihre Bemühungen seine Systeme am Laufen hielten. Ihre Arbeiten variierten stark – es gab Händler, Seher, Archivare, Schmiede, Wachsoldaten, Lehrer und viele weitere Berufe. Wenn sie freiwillig oder gezwungenermaßen mit ihrer Arbeit aufhören, konnte dies die Gesundheit des Großen Geistes stark beeinträchtigen, wie es bei der Großen Störung geschah. Die Stärke des sozialen Zusammenhalts zwischen den verschiedenen Stämmen der Matoraner in einem gewissen Gebiet hing von den lokalen Gegebenheiten ab. Die Mata-Nui-Matoraner konnten wegen Teridax' Rahi ihre Dörfer nicht ohne große Gefahr verlassen und Interaktion zwischen den Dörfern war erst nach Ankunft der Toa Mata möglich. So kam es, dass Takua, der während Teridax' Herrschaft die Insel bereiste, vorübergehend aus seinem Dorf verbannt wurde, da er unverantwortlich handelte.

In Metru Nui waren die Matoraner nicht so isoliert voneinander, lebten aber dennoch in sechs nach Stämmen geteilten Metru (bzw. Stadtteilen). Die Arbeit in einem Metru war zwar für jedes andere Metru wichtig, aber es gab dennoch starke Rivalitäten, zum Beispiel zwischen Po-Metru und Ta-Metru. Die Matoraner Voya Nuis hatten dagegen einen starken Zusammenhalt, trotz ihrer Vorbehalte gegenüber anderen Mitgliedern der Gemeinschaft, da alle Matoraner in einem Dorf lebten und sich gemeinsam gegen Bedrohungen wehrten.

Einige Matoraner teilten eine Moralvorstellung, die sie meist gutherzig und bisweilen sogar naiv erschienen ließ, doch sie konnten der Gier nach persönlichem Profit erliegen, wie an den Beispielen des Verräters Ahkmou und des Massenmörders Vultraz ersichtlich. Matoranern konnte jedoch auch z. B. durch Schattenegel ihr inneres Licht entzogen werden, sodass sie zu Schatten-Matoranern wurden. Die meisten Matoraner priesen den Großen Geist Mata Nui und vertrauten auf die Legenden, die man sich über ihn erzählte, welche natürlich nicht alle akkurat waren. Ihre Loyalität machte sich durch ihre Hingabe an die drei Tugenden Einigkeit, Treuepflicht und Bestimmung bemerkbar, die sie von Mata Nui erhalten hatten, sowie durch diverse Feierlichkeiten. Der bekannteste matoranische Feiertag war der Tag der Namensverleihungen. Ihre Hauptsprache war Matoranisch.

Auf Spherus Magna gründeten sie dann zusammen mit den Agori, den Glatorianern und vielen weiteren Spezies eine ganz neue Gesellschaft, was nur möglich wurde, da Mata Nui allen Bewohnern des Matoranischen Universums und von Bara Magna mit der Ignika die Fähigkeit verlieh, die Sprache der jeweils anderen zu verstehen.

Fusionen

Ein hypothetischer Matoraner Kaita

Matoraner hatten die Fähigkeit, ihre Körper und ihren Verstand in einen Körper zu fusionieren. Matoraner Kaita waren mächtige Wesen, die entstanden, wenn drei Matoraner verschiedenen Elements zu einem größeren Wesen verschmolzen.

Es ist bekannt, dass es zwei Matoraner Nui gab. Ein Matoraner Nui ist ein Wesen, das entsteht, wenn sechs Matoraner verschiedenen Elements zu einem Wesen verschmelzen.

Bekannte Matoraner

Anders als die Toa und die Turaga besaßen die Matoraner im Regelfall keine Elementarkräfte, sondern nur Manifestationen ihrer Elemente, die sich in körperlichen Fähigkeiten oder in Charakterzügen zeigten. Auserwählte Matoraner konnten zu Toa werden. Sie trugen von Anfang an die Toa-Kräfte in sich, jedoch wurden sie erst durch einen Auslöser – zum Beispiel einen Toa-Stein – aktiviert. Aus den Toa wiederum gingen die Turaga hervor, weshalb diese drei Spezies oft als eine Dreiheit angesehen werden. Die Matoraner an sich waren in viele Elementarstämme untergliedert, wovon sechs am weitesten verbreitet waren, weshalb man sie die "Hauptstämme" nannte, aber anders als bei den Agori gab es weit mehr als nur sieben Stämme oder Arten.

Nuparu in Metru Nui

Es folgen die Stämme in alphabetischer Reihenfolge:

  • Av-Matoraner oder Matoraner des Lichts konnten ihre Farbe verändern und besaßen minimale Lichtkräfte sowie Kräfte, die nur beim Kontakt mit einem Toa aktiviert wurden. Die Av-Matoraner waren der einzige Stamm mit gemischten Geschlechtern.
  • Ba-Matoraner oder Matoraner der Gravitation waren resistent gegen hohen Druck. Sie waren alle männlich.
  • Bo-Matoraner oder Matoraner des Grünen besaßen angeborenes Wissen über pflanzliche Eigenschaften, etwa die Giftigkeit. Sie waren alle männlich.
  • Ce-Matoraner oder Matoraner der Psionik waren gegen Telepathie und Gedankenkontrolle immun. Sie waren alle weiblich.
  • De-Matoraner oder Matoraner des Schalls besaßen ein sehr empfindsames Gehör. Sie waren alle männlich.
  • Fa-Matoraner oder Matoraner des Magnetismus hatten einen sehr guten Orientierungssinn und besaßen einen inneren Kompass. Sie waren alle männlich.
  • Fe-Matoraner oder Matoraner des Eisens waren körperlich ausdauernder als andere Matoraner. Sie waren ebenfalls alle männlich.
  • Ga-Matoraner oder Matoraner des Wassers konnten länger unter Wasser bleiben als andere Matoraner, da sie ihren Atem länger anhalten konnten. Sie waren alle weiblich und waren einer der sechs Hauptstämme.
  • Ko-Matoraner oder Matoraner des Eises hielten selbst starker Kälte stand. Sie gehörten ebenfalls zu den Hauptstämmen und waren alle männlich.
  • Le-Matoraner oder Matoraner der Luft waren in großen Höhen, zum Beispiel auf hohen Bäumen, sehr agil, auf dem Boden aber recht ungeschickt. Sie waren ebenfalls ein Hauptstamm und ebenfalls alle männlich.
  • Onu-Matoraner oder Matoraner der Erde besaßen begrenzte Nachtsicht. Sie waren ein Hauptstamm, dessen Mitglieder alle männlich waren.
  • Po-Matoraner oder Matoraner des Steins waren körperlich stärker als andere Matoraner. Auch dieser Hauptstamm bestand nur aus männlichen Matoraner.
  • Su-Matoraner oder Matoraner des Plasma waren hitzeresistent[2] und hatten Augen, die vor blendendem Licht geschützt waren. Sie waren ebenfalls männlich.
  • Ta-Matoraner oder Matoraner des Feuers konnten starke Hitze aushalten und waren alle männlich. Auch sie waren ein Hauptstamm.
  • Vo-Matoraner oder Matoraner des Blitzes hatten eine stärkere Resistenz gegenüber Elektrizität als andere Matoraner. Sie waren allesamt weiblich.
  • Schatten-Matoraner waren keine Matoraner-Art in dem Sinne, sondern Mitglieder diverser Stämme, denen man das innere Licht entzogen und sie so zu Schatten-Matoraner gemacht hatte. Sie konnten Schattenblitze feuern und konnten sowohl männlich als auch weiblich sein. Kra-Matoraner, also natürlich entstandene Matoraner des Schattens, existierten nicht.

Matoranische Länder

Die folgenden Länder wurden im Matoranischen Universum von Matoraner bewohnt. Sie sind von Nord nach Süd geordnet. Aufgelistet werden nur namentlich bekannte Länder. All diese Länder wurden verlassen, als das Matoranische Universum bei der Schlacht von Bara Magna zerstört wurde.

  • Mata Nui diente den Matoraner von Metru Nui 1000 Jahre lang als Zuflucht, bevor sie wieder in ihre Heimat zurückkehrten.
  • Metru Nui war ursprünglich die Heimat von 1000 Matoranern, doch später waren es durch Flüchtlinge aus Karzahni und Karda Nui viele mehr geworden.
  • Karzahni war lange Zeit das Gefängnis für einige Matoraner, bevor die Toa Nuva sie befreiten und nach Metru Nui schickten.
  • Die Tren-Krom-Halbinsel auf dem Nördlichen Kontinent war Standort mehrerer Siedlungen der Matoraner, unter anderem De-Koro.
  • Nynrah war die Heimat der Nynrah-Geister, von denen manche aber auch auf Xia lebten. Beide Inseln waren aber keine reinen Matoraner-Inseln, sondern wurden mit anderen Spezies, z.B. den Vortixx, geteilt.
  • Stelt beheimatete viele Spezies, darunter auch einige Matoraner.
  • Der Südliche Kontinent beheimatete einige der Matoraner, die Karzahni einst „repariert“ hatte, sowie diverse weitere matoranische Stämme und Siedlungen.
    • Voya Nui war Heimat einiger Hundert Matoraner.
      • Mahri Nui beheimatete 300 Jahre lang einige der Matoraner von Voya Nui, nachdem sie von der Insel abgebrochen war. Die Verschollenen kehrten aber wieder nach Voya Nui zurück, ebenso wie Voya Nui zum Südlichen Kontinent zurückkehrte.
  • Karda Nui beheimatete 1001 Jahre lang die Av-Matoraner, bevor die drohende Rückkehr der Energiestürme sie zwang, nach Metru Nui zu fliehen.

Reale Welt

  • Matoraner erschienen in allen Jahren außer 2005, 2009 und 2010 als eigenständige Sets oder als Teile von Fahrzeug-Sets.
  • 2001 und 2002 waren die einzigen Setjahre, in denen die Matoraner dieselbe Form hatten. Später variierte ihr Körperbau von Jahr zu Jahr.

Tohunga

Der Tohunga Matoro

Der ursprüngliche Name der Matoraner im Jahr 2001 war Tohunga. Der Name wurde in dem Mata Nui Online Game verwendet und in dem Titel eines GameBoy Advanced-Spiels namens BIONICLE: Tales of the Tohunga, dessen Titel später zu BIONICLE: Quest for the Toa geändert wurde. Auch die McDonald's-Promotion-Sets von 2001 – sechs Matoraner oder „Tohunga“ – trugen diesen Namen. Jedoch war Tohunga ein Wort aus der Sprache der Maori (es bedeutete Priester oder Gelehrter) und sein Gebrauch sowie der Gebrauch anderer Maori-Wörter durch die BIONICLE-Reihe verärgerte das Maori-Volk – das ging sogar so weit, dass Hacker die Bionicle-Fanseite BZPower lahmlegten.

Die LEGO-Gruppe war letztendlich gezwungen, den Namen zu „Matoraner“ zu ändern, der ab 2002 durchgängig benutzt wurde. Somit wurden auch Ausdrücke wie Ta-Koronaner und Ko-Koronaner zu Ta-Matoraner und Ko-Matoraner. Damals wurde versucht, die Änderung damit zu erklären, dass die Tohunga ihren Speziesnamen änderten, nachdem sie erkannt hatten, dass sie alle ein Volk waren. Diese Erklärung war aber nur damals relevant und ist, wie der Name Tohunga, komplett aus der Kontinuität verschwunden.

Einzelnachweise

  1. Chat mit Greg Farshtey, 9. Juli 2014
  2. Chat mit Greg Farshtey, 17. Juli 2014